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24 Jahre Recherche &
Dokumentation
des
staatlichen & gesellschaftlichen Rassismus
Bundesdeutsche
Flüchtlingspolitik
und ihre
tödlichen Folgen
1993 bis 2016
Aktuelle
Zahlen zur 24. Auflage:
deutsch
espanol francais
english türkçe
arabisch
Beispiele aus 2016: Angriffe auf
minderjährige Flüchtlinge Suizide – Selbstverletzungen
Mißhandlungen in Unterkünften unterlassene Hilfeleistung Polizeigewalt
Gesamte
Dokumentation (pdf-Format)
ACHTUNG
– hier im Netz befindet
sich zur Zeit noch die 23. Auflage der
Dokumentation (1993 – 2015)
|
Die Dokumentation ist eine chronologische Sammlung von
Einzelschicksalen, in denen Menschen körperlich zu Schaden gekommen sind. Diese
Menschen sind Flüchtlinge, also Menschen im oder nach einem Asylverfahren
oder Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere für die BRD. Menschen, die sich
im Lande aufhalten oder aufgehalten haben. Auch Menschen, die abgeschoben
wurden, dann mißhandelt, gefoltert oder getötet wurden oder spurlos
verschwanden. Es sind Menschen, die zu Schaden kamen durch staatliche Maßnahmen.
Mit staatlichen Maßnahmen meinen wir die Umsetzung der Asylgesetze gegen die
Betroffenen. · Eine
staatliche Maßnahme ist die angekündigte und durchgesetzte Abschiebung. · Staatliche
Maßnahmen sind auch die geschlossenen Grenzen, die Grenzüberwachung durch
staatliche Organe. · Staatliche
Maßnahmen sind Menschenjagden durch Bundes- und Landespolizei, um Flüchtlinge
einzufangen. · Und
eine staatliche Maßnahme ist auch der Abschiebeknast, der Menschen dazu
bringt, sich selbst zu verletzen oder sich zu töten. Zudem beinhaltet das Heft rassistische Angriffe von seiten der
Bevölkerung auf Flüchtlinge. Die Zusammenstellung umfaßt Todesfälle und Verletzungen bei
Grenzüberquerungen; Selbsttötungen, Selbsttötungsversuche und Verletzungen
von Flüchtlingen aus Angst und auf der Flucht vor Abschiebungen; Todesfälle
und Verletzungen vor, während und nach Abschiebungen. Sie umfaßt auch Berichte über Fluchtversuche, die deutlich machen,
welche lebensbedrohlichen Bedingungen Flüchtlinge auf sich nehmen müssen, um
heute in die BRD zu gelangen. Fluchtversuche, die oft nur durch Zufall nicht
tödlich für die Flüchtlinge endeten. Diese Zusammenstellung umfaßt Brände in Flüchtlingsunterkünften und
Anschläge auf Flüchtlingssammellager sowie rassistische Angriffe auf öffentlichem Gebiet.
Die Zahlen Wir haben uns bei dieser Chronologie um
Vollständigkeit bemüht - wohlwissend, daß wir sie nicht erreichen können. Aus vielen zufälligen Begebenheiten haben
wir erfahren müssen, daß die Dunkelziffer zu den in der Dokumentation
beschriebenen Ereignissen generell sehr hoch ist. Das hängt zum Teil von der
unterschiedlich intensiven Zuarbeit durch Organisationen und Einzelpersonen
und auch von den Recherche-Möglichkeiten vor Ort ab. Oft ist es aber auch die
Angst und das Mißtrauen der Betroffenen selbst, die – aufgrund ihrer
schlechten Die auffällige Differenz der Zahlen bei
rassistischen Angriffen zwischen Ost- und West-Bundesländern erklärt sich
auch daraus, daß es in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen staatlich finanzierte Beratungsstellen für Opfer
rassistischer Gewalt gibt bzw. gab. Derartige Hilfsangebote und
Dokumentationsstellen existieren in den West-Bundesländern mit Ausnahme von
Nordrhein-Westfalen und Bayern
(antifaschistische, infomations-, dokumentations- und archivstelle - a.i.d.a.) nicht. Aus diesem Grunde
ist die Dunkelziffer in den westlichen Bundesländern mit Sicherheit noch
höher. Da die Angaben zu den toten und verletzten
Flüchtlingen an den deutschen Grenzen - entsprechend der Informationsquellen
(Bundesgrenzschutz und Bundespolizei u.a.) - sich nur auf die deutsche Seite
beziehen, ist die Gesamtzahl sehr viel höher. Es gibt in der Dokumentation Geschehnisse,
bei denen Flüchtlinge zu Schaden kamen, die gezielt "auf dem Weg nach
Deutschland" waren. Aber angesichts Tausender toter Menschen an den
Außengrenzen Europas ist die tatsächliche Anzahl - bezogen auf Deutschland – nicht festzustellen. Auch die von uns ermittelte Zahl der nach
der Abschiebung verletzten, verschwundenen oder getöteten Flüchtlinge ist nur
die Spitze des Eisberges. Wenige Nichtregierungsorganisationen
(Flüchtlingsrat Niedersachsen für die Türkei, Aktion Abschiebestop für
afrikanische Länder, amnesty international) haben zeitweise zu diesem Thema
gearbeitet. Sie haben Einzelschicksale verfolgt und dokumentiert. Die
Recherche in den Herkunftsländern ist äußerst schwierig, weil die Flüchtlinge
aufgrund ihrer politischen Verfolgung untertauchen oder weiter fliehen müssen
oder weil sie in den Gefängnissen "verschwinden". Berichte über
Folter und Mißhandlungen können demzufolge auch nur von Menschen gegeben
werden, die irgendwie aus den Händen der Verfolger entkommen sind und die
noch die Kraft, das Geld und die Möglichkeit haben, sich in Deutschland oder
bei ihren Angehörigen zu melden. Nicht mit aufgeführt sind die Menschen, die durch Arbeitsverbot,
durch Beendigung der Aufenthaltsgenehmigung oder durch Fluchthilfeschulden in
sogenannte nicht legale Arbeit gedrängt wurden und dabei zu Tode kamen oder
verletzt wurden. (Von 1993 bis1998 wurden mindestens 50 Menschen bei
Verteilungskämpfen im Zigarettenhandel getötet, laut Tagesspiegel vom
24.4.99.) Die Zählung Aufgrund der Individualität eines jeden
Menschen ist es oft schwierig, die hier dokumentierten Einzelschicksale in
eine Statistik einzupassen. Finden z.B. Selbstverletzungen in Abschiebehaft
aus Protest, aus Verzweiflung oder aus Selbsttötungsabsicht statt? Passiert
ein Fenstersprung aufgrund einer Panik in Selbsttötungsabsicht oder auf der
Flucht, um der Festnahme zu entgehen, wenn Polizeibeamte in die Wohnung
eindringen? Die Dokumentation enthält viele Geschehnisse, die sich in den Zählungen nicht wiederfinden, weil sie nicht in die Statistik passen, z.B. lebenslange Invalidität durch unterlassene Hilfeleistung. !! Aktuelle Zahlen siehe Pressemitteilung oben !! Die Dokumentation ist der Versuch – anhand von
vielen Einzelbeispielen und in ihrer Gesamtheit – Beweise für den
institutionellen Rassismus vorzulegen. Sie ist der Versuch, die schlimmsten
Auswirkungen Offene Grenzen! Antirassistische Initiative Berlin im Mai 2017 |
Seit der gewaltsamen polizeilichen und
rechtswidrigen Räumung des Hausprojektes YORCK59 (www.yorck59.net)
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Haus
Bethanien - Südflügel Fon:
030 - 617 40 440 Spendet:
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guter wille - unbestritten der reform des
ausländergesetzes p.-p. zahl, 1977 |