Am 28. Dezember 16 sind in der griechischen Hafenstadt Igoumenitsa zwei BaskInnen und acht in ihrem Wohnmobil versteckte Geflüchtete bei dem Versuch, auf einer Fähre nach Italien zu gelangen, festgenommen worden. Sechs der Geflüchteten, die über Papiere verfügten, sind nach Verhör freigelassen worden, die beiden BaskInnen Mikel und Bego und zwei der Geflüchteten, Raza und Ahmed, wurden verhaftet und werden am 30. Dezember dem Haftrichter vorgeführt.
Wir drücken unsere ungeteilte Solidarität aus und fordern die sofortige Freilassung der zwei baskischen AktivistInnen und der beiden Geflüchteten, die in der Praxis das rassistische Grenzregime der EU infrage gestellt haben und die sich jetzt mit der schweren Beschuldigung des "illegalen Menschenschmuggels" (die BaskInnen) und langer Haft und Abschiebung (die Geflüchteten) konfrontiert sehen.
Wir erklären, daß der Akt des Widerstands durch Mikel und Bego - Transfer von Flüchtlingen von Griechenland in das Baskenland - eine Handlung ist, die nicht nur nicht verfolgt werden darf, sondern ein Beispiel der Menschlichkeit, der Solidarität und der Gerechtigkeit darstellt - in einem Europa, das immer mehr an die dunkelsten Epochen seiner Geschichte erinnert, in einem Europa, das Zäune errichtet und Militäreinheiten einsetzt gegen diejenigen, die vor Krieg, Unterdrückung und Armut fliehen.
Die Verhafteten haben uns vollen Respekt und unsere Unterstützung verdient. Wir werden nicht die Kriminalisierung der Solidarität unter dem Vorwand der Bekämpfung des "Menschenschmuggels" akzeptieren, einer Straftat, die nicht nur in Griechenland mit extrem hohen Haftstrafen bedroht ist.
Zusammen mit den Verhafteten werden wir gegen die Barbarei der Festung Europa, gegen die Unterscheidung von Menschen nach ihrer Nationalität, ihrer Religion, ihrem Geschlecht kämpfen, für Bewegungsfreiheit und Bleiberecht.
Ihr könnt die Soli-Erklärung unterstützen: Mail an
diktio@diktio.org
Im Baskenland (und auch in Katalonien und Spanien) läuft deswegen schon
eine größere Kampagne; s. Unterschriftenliste bei
change.org
Einen Artikel (auf Spanisch) mit Details zu der Aktion findet Ihr
hier.
Das Video mit der Erklärung der beiden zu ihrem Vorhaben der
praktischen Solidarität findet Ihr auf
twitter
Der hashtag der Kampagne ist #LibertadMikelYBego.