"Es geht nicht nur um die Details aus der Naziszene... ." Diskussionen zur Aufarbeitung der NSU-Mordserie in migrantischen Communities
Sonntag, 19. Oktober 2014 | 19 Uhr | Veranstaltung im OMAYRA Kulturzentrum, Engeldamm 68, 10179 Berlin

*Podiumsgäste: Dr. Mehmet Daimagüler (Nebenklageanwalt im NSU-Prozess), Özge Pinar Sarp (NSU-Watch)*

2000 begann der "Nationalsozialistische Untergrund" seine rassistische Mordserie in Nürnberg, 2011 flog er in Eisenach auf. 2013 wurde der Strafprozess gegen Beate Zschäpe in München eröffnet. Seither zieht sich ein Thema durch die jahrelangen Ermittlungen zur Mordserie sowie sämtliche Untersuchungsausschüsse: Fehlende Sensibilität für (institutionellen) Rassismus und die Tatsache, dass Betroffenen von rassistischer Gewalt oft nicht geglaubt wird, ihre Stimme nicht auf Augenhöhe Gehör findet. Detailversessen wird versucht, das neonazistische Umfeld des "NSU" auszuleuchten -- eine gesellschaftliche Debatte um Rassismus bleibt aus.

Mit der Veranstaltung wollen wir den Blick auf die Auseinandersetzungen um die Mordserie des "NSU" in migrantischen Communities richten: Wie wird über die Mordserie des NSU diskutiert? Oder die staatliche Aufarbeitung bewertet? Was schreiben türkisch-sprachige Medien über den Prozess? Auf welche eigenen Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung trifft die Aufarbeitung der NSU-Morde bei Jugendlichen mit Migrationsgeschichte aus dem Kiez? Was ist den Familien der Opfer wichtig in der gerichtlichen Aufarbeitung und einer gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Rassismus?

Die Podiumsbeiträge werden in deutscher Sprache gehalten. Bei der Diskussion ist für eine türkisch-deutsche Übersetzung gesorgt.

Eine Veranstaltung des "Förderverein Türkiyemspor Berlin" mit finanzieller Unterstützung des FARE-Network im Rahmen der '/F/ootball People weeks'.

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