Todesfall im Freibad Plötzensee – War Rassismus das Motiv?
Freitag, 8. August 2014 | ab 17.30 Uhr | Kundgebung am Freibad Plötzensee

Vor zwei Wochen ertrank Anneck E. (36) aus Kamerun im Plötzensee. Trotz Aufforderung dem Ertrinkenden zu helfen kam Mike Z., der Bademeister des Freibad Plötzensee, der Bitte um Hilfe nicht nach.

Mike Z. – Schwimmmeister mit rechter Vergangenheit

Z. ist bekannter Neonazi. Er war in führender Position in der Neuköllner NPD tätig, später auch bei der Kameradschaft "Freie Nationalisten Berlin Mitte", die durch eine Serie von Sachbeschädigungen, Propagandaaktionen und Gewalttaten in Erscheinung trat.

Erik Müller, der Schwimmbadbetreiber, behauptete im letzten Sommer, Z. sei 2011 als geläuterter Neonazi zum Freibad-Team dazugestoßen. Video- und Bildbelege beweisen jedoch das Gegenteil. Bereites 2010, also während Mike Z. noch an rechten Aufmärschen teilnahm, beschäftigte ihn das Freibad Plötzensee als Schwimmmeister.

Mike Z. hatte das spätere Opfer und dessen Freunde bereits zuvor am gegenüberliegenden Ufer bemerkt. Von daher war ihm bewusst dass es sich bei den Feiernden um nichtdeutsche Menschen handelte.
Mike Z. ist nie glaubhaft aus der Neonaziszene ausgestiegen, hat sich weder von rechter Ideologie distanziert, noch hat er Informationen aus der rechten Szene offengelegt oder sich bei seinen Opfern entschuldigt. Die Unfallstelle ist kaum 100 Meter vom Freibad entfernt. Der Verdacht, dass Mike Z. absichtlich keine Hilfe leistete bleibt für viele Menschen im Wedding darum bestehen.

Verfahren eingestellt – Fall geklärt?

Kurz vor der letzten Kundgebung am 1. August ließen Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft verlauten, dass Mike Z. kein schuldhaftes Verhalten beim Ertrinken Annecks nachzuweisen wäre und dass alle gegensätzlichen Behauptungen als Verleumdungen verfolgt werden. Auf diese Weise soll eine kritische Arbeit zu dem Fall erschwert werden. So wurde Verantwortlichen der Kundgebungen quasi Sprechverbote zur Thematik erteilt. Gut ins Gesamtbild passt auch das Verhalten der eingesetzten Beamten während der Kundgebung am 1. August. Kerzen und Blumen wurden an der Unfallstelle umgetreten und später beseitigt. Auch der Einsatzleiter äußerte sich laut Zeugenaussagen rassistisch.

Die Ermittlungen gegen Mike Z. wegen unterlassener Hilfeleistung wurden mittlerweile eingestellt. Die Frage "War Rassismus das Motiv?" bleibt für uns jedoch bestehen.

Das Freibad Plötzensee geriet in der Vergangenheit immer wieder in die Schlagzeilen wegen rassistischen Vorfällen.

Ausgerichtet wird die Aktion von antirassistischen und antifaschistischen Gruppen aus Berlin und Wedding. Die Kundgebung am Freibad Plötzensee (Nordufer 26) beginnt um 17.30 Uhr.

Infosammlung:
http://antifa-nordost.org/614/kundgebung-war-rassismus-das-motiv/

Facebook-Event:
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Hintergrund-Artikel
http://www.recherche-und-aktion.net/2014/07/verharmlosen-und-wegschauen-toedlicher-badeunfall/
http://www.recherche-und-aktion.net/2013/08/freibad-ploetzensee-beschaeftigt-neonazi/
http://www.recherche-und-aktion.net/2014/08/keine-ermittlungen-kein-rassismus/

Aktionen:
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