Seit fast mehr als einem Monat saß Arash D. im Knast - weil er sich bewegt hat und auch andere dazu bewegt sich zu bewegen.
Arash ist seit mindestens 2012 wichtiger Aktivist der Geflüchtetenproteste deutschlandweit. Bereits durch den Marsch von Würzburg nach Berlin und spätestens im Anschluss mit dem Hungerstreik am Brandeburger Tor 2012, kennen wir ihn als überzeugten Noborder-Aktivisten. Er sitzt nun im Knast wegen des Hungerstreiks am Rindermarkt in München (2013) dessen Forderungen in erster Linie Bleibereicht für alle und Bewegungsfreiheit für alle waren:
Die deutsche Mainstreamöffentlichkeit dürfte mittlerweile durch den Aktivismus von Arash und vielen anderen Geflüchteteaktivist_innen wissen, dass Geflüchtete in Deutschland und Europa bzw. in vielen Fällen auch im eigenen Land diese Grund- und Menschenrechte nicht zugesprochen bekommen.
Widerstand dagegen wird hart bestraft - wie auch im Fall von unserem
Genossen Arash! Er wurde dazu aufgefordert eine Geldstrafe zu bezahlen.
Ein legitimer Widerstand für Grund- und Menschenrechte, die für alle
Staatsbürger_innen hier Normalzustand sind, kann nicht einfach so
kriminalisiert und unterdrückt werden!
"Daher sehe ich mich nicht als Täter und habe nicht den geringsten Respekt für das Gerichtsurteil." (Zitat Aarash D., Anfang Januar 2015)
Durch ihren Widerstand in Flüchtlingslagern und in den Straßen Deutschlands haben Arash und andere Flüchtlinge in immenser Weise dazu beigetragen, die Missbräuche gegenüber Flüchtlingen öffentlich anzuklagen und in der europäischen und deutschen Gesellschaft von heute Aufmerksamkeit zu erwecken gegenüber dieser Verweigerung von Bürgerrechten.
Die Würde, die Ehrenhaftigkeit und der Kampf unseres Genossen Arash D in Einheit mit all jenen, die sich im zivilen Ungehorsam befinden, gegen die EU-deutsche Kultur der Isolation und Ausgrenzung, die zu erleiden wir in unserem täglichen Kampf gezwungen sind, kann durch die deutsche Polizeibrutalität und durch Haft nicht kompromittiert werden. Haft kann die Entschlossenheit von uns Flüchtlingen nicht schwächen, uns aus dem alten europäischen kolonialen System der Apartheid und Segregation von Non-Citizens zu befreien. Es besteht kein Zweifel, dass Arash eine lebhafte Referenz des Flüchtlingskampfes in Europa bleiben wird.
Wir rufen die Flüchtlingscommunity und all diejenigen, die auf der Seite der Gerechtigkeit sind, dazu auf, zusammenzustehen, um die zu ehren, die zivilen Ungehorsam leisten - um den Kampf unseres Widerstands zu feiern und um die Ignoranz und Heuchelei der Gesellschaft und der sogenannten Demokratie und Bayern, Deutschland und darüber hinaus zu demaskieren.
Wir solidarisieren uns mit unserem Genossen!
Wir werden uns auch weiterhin nicht einschüchtern lassen, in unseren
Kämpfen gegen das kapitalistische Grenzregime!
No nation, no border! Fight law and order!
Aktivist_innen aus Berlin und The VOICE Refugee Forum (Network)
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Arash D. has been imprisoned for over a month for moving freely and inciting others to do the same.
Arash has been central to the refugee protests across Germany which began in 2012. Since the march from Würzburg to Berlin and the hunger strike at the Brandenburg Gate in 2012, we've seen him as a committed No Border activist. Now he was in jail because of the hunger strike at Rindermarkt in Munich (2013), where he fought for the right to stay and freedom of movement.
Still, resistance is punished harshly as in the case of our comrade Arash! The court ordered him to pay a fine, he refused and was imprisoned. Legitimate protest for civil rights must not be criminalized and oppressed!
"Therefore, I am not guilty and have no respect at all for this court decision!" (Arash D., early January 2015)
Through their resistance in refugee lagers and in the streets of Germany Arash and other refugee activists have contributed immensely to denouncing the maltreatments of refugees and to the public awareness in the European and German society of today towards this denial of civil rights to refugees.
The dignity, the honor and the struggle of comrade Arash D in unity with all those in civil disobedience against the EU - German culture of the isolation and exclusion which we are made to suffer in our daily struggle cannot be compromised by the German police racist brutality and imprisonment. Imprisonment cannot weaken the refugee's self-determination to liberate ourselves from the old Europe colonial apartheid segregation of non-citizens. There is no doubt that Arash will remain a vibrant reference to refugee struggle in Europe.
We call on the refugee community and all those on the side of justice to stand together in honor of those in civil disobedience - to celebrate the struggle of our resistance and to unmask the ignorance and hypocrisy of the society and the so called democracy in Bayern, Germany and beyond.
We show solidarity with our comrades!
We are not intimidated in our struggles against the capitalist border regime!
No nation, no border! Fight law and order!
Activists from Berlin and The VOICE Refugee Forum (Network)
Weitere Informationen: http://www.thevoiceforum.org