Berlin, 9.12.1999
Pressemitteilung
Aufruf zum
SPENDEN - BOYKOTT
Kein Geld und kein Hemd dem DRK !
Seit Juni 99 protestieren Flüchtlinge
aus drei Berliner DRK-Heimen gegen ihre elenden Lebensbedingungen, die
ihnen durch die Anwendung des novellierten Asylbewerberleistungsgesetzes
in aller Härte aufgezwungen werden.
Der Berliner Landesverband des Deutschen
Roten Kreuzes hat als einer der ersten Wohlfahrtsverbände mit dem
Sozialamt Spandau Verträge über die Heimunterbringung von Flüchtlingen
abgeschlossen. Nur aufgrund dieser Bereitschaft des DRK, seine Heime zur
Verfügung zu stellen, kann die Unterbringung von Flüchtlingen
auf niedrigstem Niveau mit Fremdverpflegung durchgesetzt werden. Die Flüchtlinge
können nicht mehr einkaufen und kochen und nicht mehr entscheiden,
was und wieviel sie essen wollen. Der letzte Schritt zur völligen
Entmündigung der HeimbewohnerInnen ist vollzogen.
Damit ist das DRK Wegbereiter und Vollstrecker
einer Politik, die die Entwürdigung und die Vertreibung von Flüchtlingen
umsetzt. Aus diesem Grund ist und war das DRK Ansprechpartner bei den unterschiedlichsten
Protestaktionen der Flüchtlinge.
Es gab sowohl einen Besuch der Flüchtlinge
in der DRK-Zentrale als auch viele Gesprächsrunden mit DRK-Managern
und DRK-MitarbeiterInnen. Die Flüchtlinge protestierten gegen die
schikanösen Unterbringungs- und Lebensbedingungen mit einer Straßenblockade,
Essensverweigerung, Kundgebungen vor dem Sitz der Sozialsenatorin Hübner,
dem Sozialamt Spandau, dem Roten Rathaus, dem UNHCR und mit einem 19 Tage
währenden Hungerstreik aller BewohnerInnen des DRK-Heim Buchholzer
Straße in Berlin-Pankow.
Während der Präsident des DRK-Landesverbandes,
Klaus Schütz, gegenüber der Presse die Forderungen der Flüchtlinge
verbal unterstützt und deren Behandlung und Unterbringung nach dem
Asylbewerberleistungsgesetz als "Verhungere oder hau-ab"-Strategie bezeichnete,
beginnen in den nächsten Tagen neue Verhandlungen des DRK mit dem
Bezirksamt Spandau über eine Verlängerung der Verträge,
die eine solche menschenunwürdige Behandlung weiterhin festschreiben
sollen.
Deshalb rufen Flüchtlinge und UnterstützerInnen
jetzt dazu auf, als Zeichen der Solidarität mit den Flüchtlingen
und des Protestes gegen das DRK, auf Spenden an das DRK zu verzichten.
Keine Spenden den Vollstreckern und
Nutznießern
der rassistischen Flüchtlingspolitik
Stattdessen spenden Sie direkt für
die Flüchtlinge:
Flüchtlingsrat Berlin - Nothilfe
für Flüchtlinge, Bank für Sozialwirtschaft,
BLZ 100 205 00, Konto-Nr. 311 68 03, Stichwort
"Hungerstreik"
Unterstützt u.a. vom Flüchtlingsrat
Berlin, Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen,
Frauen-Lesben-Gruppe für Bleiberecht, Kein Mensch ist illegal - Berlin,
Antirassistische Initiative Berlin - ARI, Initiative gegen das Asylbewerberleistungsgesetz,
Guatemala-Komitee, Forschungsgesellschaft Flucht und Migration - FFM, Buchladen
Schwarze Risse, Büro für medizinische Flüchtlingshilfe,
Projekt ZAPO / Polnischer Sozialrat ...
Bündnis gegen das Asylbewerberleistungsgesetz
(AsylbLG) Fon 785 7281
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SPENDEN - BOYKOTT
KEIN GELD
UND
KEIN HEMD DEM DRK
Das Deutsche Rote Kreuz Berlin setzt
die menschenver-achtende Flüchtlingspolitik des Senats in seinen Flücht-lingsheimen
um und profitiert so von der Verelendung der Flüchtlinge.
Keine Spenden den Vollstreckern und
Nutznießern der rassistischen Flüchtlingspolitik
Auch DU kannst Deinen Beitrag NICHT
leisten !!!
Bündnis gegen das Asylbewerberleistungsgesetz
Fon 785 72 81
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