Flüchtlinge unterbrechen Hungerstreik

Nach 19 Tagen Hungerstreik im DRK-Heim Buchholzerstraße haben die Flüchtlinge am 18.10.99 beschlossen, den Hungerstreik zu unterbrechen. Sie sehen sich zu diesem Schritt gezwungen, weil viele von ihnen durch Krankheiten geschwächt sind.
Die Flüchtlinge erwarten, dass das DRK die Unterbrechung des Streiks dazu nutzt, die auch vom DRK öffentlich erklärte Ablehnung der Fremdverpflegung nun gegenüber den Behörden durchzusetzen.
Die Flüchtlinge fordern weiterhin Bargeld anstatt der entwürdigenden Fertigverpflegung. Sie werden die vom DRK angebotene Nahrung bis auf das zum Überleben Notwendige weiterhin verweigern. So wird nach wie vor der Großteil des von der Catering-Firma Gegenbauer angelieferten Fertigessens im Müllcontainer landen.

Die Protestaktionen der Flüchtlinge werden fortgesetzt. 

Die Flüchtlinge fordern:
- Abschaffung der Fremdverpflegung ! 
- Sofortige Auszahlung der Sozialhilfe in bar ! 
- Auszahlung der während des Hungerstreiks ersparten Verpflegungsgelder ! 
- Uneingeschränkter Zugang zu medizinischer Versorgung !

Wir sind Menschen 
und wir wollen wie Menschen behandelt werden !
Wir wollen unsere Kinder als Kinder behandeln können !

Die Forderungen der Hungerstreikenden werden unterstützt von Flüchtlingen aus den DRK-Wohnheimen Streitstraße 5; Blankenburger Straße 141 und anderen Menschen, die unter die Aushunger- und Vertreibungsgesetze fallen.
Unterstützt u.a. vom Flüchtlingsrat Berlin, Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen, Frauen-Lesben-Gruppe für Bleiberecht, Kein Mensch ist illegal - Berlin, Antirassistische Initiative Berlin - ARI, Initiative gegen das Asylbewerberleistungs-gesetz, Forschungsgesellschaft Flucht und Migration - FFM, Romani Union Berlin/Brandenburg, Bundesarbeitsgemeinschaft der Sozialhilfeninitiativen - BAG-SHI, Asyl in der Kirche e.V., Bündnis 90 / Die Grünen-Landvorstand Berlin, PDS, Malerladen GmbH, Antifaschistische Gruppe im Prenzlauer Berg - AgiP, Polnischer Sozialrat e.V. - ZAPO, Internationale LIGA für Menschenrechte, AG Pankower Mädchen- und Frauenprojekte, Flüchtlingsberatung Oase Pankow e.V., Kontakt- und Beratungsstelle für ausländische Flüchtlinge e.V. - KuB, Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V, Förderverein Niedersächsischer Flüchtlingsrat e.V.; Sächsischer Flüchtlingsrat e.V.; Flüchtlingsrat Siegen / Wittgenstein; Bündnis gegen Rassismus Berlin, 10. bundesweites Frauen/Lesben-Chortreffen in Berlin, Guatemala-Komitee Berlin, Flüchtlingsrat Brandenburg............