Berlin, 01.10.1999
Pressemitteilung:
Flüchtlingsprotest
in DRK-Flüchtlingsheimen:
Hungerstreik ausgeweitet
Der Hungerstreik in den Berliner DRK-Flüchtlingsheimen
Buchholzer Straße 34 und Blankenbvurger Straße 141 weitet sich
aus. 80 Flüchtlingsfamilien haben ihre Essenskarten an das DRK zurückgegeben,
wodurch sich die Zahl der derzeit Hungerstreikenden auf ca. 180 erhöht
hat.
Das DRK reagiert scheinheilig und bietet
in einer Presseerklärung einen sogenannten Notdienst für die
Hungerstreikenden an.
Da die DRK-Geschäftsführung
Berlin aktiv an den Notständen in ihren eigenen Heimen beteiligt ist,
kann ein derartiges Angebot nur als Verhöhnung der Flüchtlinge
bezeichnet werden.
(siehe Pressemitteilung vom 29.9.99)
Auf einer Pressekonferenz vor Ort erklärten
die Hungerstreikenden heute noch einmal ihre Absicht, den Hungerstreik
zunächst unbefristet fortzuführen.
Die Flüchtlinge fordern:
- Abschaffung der Fremdverpflegung
!
- Sofortige Auszahlung der Sozialhilfe
in bar !
- Uneingeschränkter Zugang zu
medizinischer Versorgung !
Wir sind Menschen
und wir wollen wie Menschen
behandelt werden !
Für Rückfragen und Hintergrund-Informationen:
Antirassistische Initiative Berlin:
Telefon 785 72 81 Fax: 786 99 84
Die Forderungen der Hungerstreikenden werden
unterstützt von Flüchtlingen aus dem DRK-Wohnheimv Streitstraße
5; Blanken-burger Straße 141, Buchholzer Straße 34 - 35 und
anderen Menschen, die unter die Aushunger- und Vertreibungsgesetze fallen.
Unterstützt u.a. vom Flüchtlingsrat
Berlin, Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen,
Frauen-Lesben-Gruppe für Bleiberecht, Kein Mensch ist illegal - Berlin,
Antirassistische Initiative
Berlin - ARI, Initiative gegen das Asylbewerberleistungs-gesetz,
Forschungsgesellschaft Flucht und Migration - FFM, Romani Union Berlin/Brandenburg,
Bundesarbeitsgemeinschaft der Sozialhilfeninitiativen - BAG-SHI
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