Berlin 12.02.2000
Pressemitteilung:
Kundgebung gegen den Zwang
zur "freiwilligen" Ausreise
Papiere mit erzwungenen
Unterschriften öffentlich verbrannt
Unter dem Motto: Wir lassen uns nicht zwingen
zur "freiwilligen" Ausreise ! fand am Samstagmittag eine Kundgebung auf
dem Alexanderplatz statt. Zur der Veranstaltung hatte das "Berliner Bündnis
gegen das Asylbewerberleistungsgesetz" aufgerufen - ein Zusammenschluß
von Flüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien und unterstützenden
Berliner Organisationen.
In der größten, von Innenminister
Schilly angekündigten "Rückführungsaktion" sollen ab März
diesen Jahres 180.000 Menschen aus Ex-Jugoslawien in ihre Heimatregieonen
geschafft werden.
Die Flüchtlinge verbrannten die Papiere,
auf denen sie sich unter Druck der Sozialbehörden zur "Freiwilligen"
Ausreise verpflichtet hatten.
Damit setzten sie ihre Proteste gegen
ihre erbärmlichen Unterbringungsbedingungen, gegen Leistungsentzüge,
gegen Obdachlosigkeitmachung und gegen Behörden-Schikanen fort.
In Redebeiträgen erklärten die
Flüchtlinge vor den ca. 200 Anwesenden, daß sie trotz dieser
staatlichen Schikanen hierbleiben werden. Sie sähen für sich
keine Überlebenschancen in den kriegszerstörten Ländern. |