Pressemitteilung
Selbstmordversuch eines Hungerstreikenden im Abschiebegefängnis Köpenick
Ein 28-jähriger Abschiebegefangener kam heute nachmittag nach einem
Selbst-mordversuch ins Köpenicker Krankenhaus. Der Russe, der sich
wegen eines vor-herigen Selbst-mordversuches bereits in einer Isolierzelle
befand, hatte versucht, sich zu erhängen. Er befindet sich auf der
Intensiv-Station, ist nicht ansprechbar, wird künstlich beatmet.
Er gehört zu den Gefangenen, die bereits seit vier Wochen mit
einem Hungerstreik gegen die Haftbedingungen protestieren.
Heute sind erneut über sechzig Gefangene in einen Hungerstreik getreten. Ein Hun-ger-streik vor drei Wochen war unterbrochen worden, um den Verantwortlichen Zeit zu geben, geforderte Verbesserungen im Gefängnis umzusetzen. Dies ist bislang nicht passiert (siehe erste Pressemitteilung vom 10.02.03).
Die Gefangenen protestieren gegen:
- lange Bearbeitungszeiten
- lange Haftdauer
- schlechte medizinische Versorgung
- menschenunwürdige Behandlung durch das Gefängnispersonal
Die Hungerstreikenden weisen darauf hin, dass sich schon viele Gefängnisinsassen
aufgrund der inhumanen Bedingungen selbst verletzt haben. Aus Protest gegen
ihre verzweifelte Lage kündigen sie an, dass sie sich auch in Zukunft
selbst verletzen werden.
Für weitere Informationen und für Kontaktaufnahme mit den
Hungerstreikenden:
Antirassistische Initiative - Telefon: 030 785 72 81
Für Hintergrundinformationen
http://www.abschiebehaft.de