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Pressemitteilung

Datum : 5.4.2000

Nr. : 1448

Thema : Abschiebehaft
 

Hungerstreikende Frauen aus der Haft entlassen!

Zum Hungerstreik von vier Frauen im Abschiebegefängnis Berlin-Moabit

erklären die PDS-Bundestagsabgeordneten Petra Bläss (frauenpolitische

Sprecherin) und Ulla Jelpke (innenpolitische Sprecherin):
 
 

Seit sieben Wochen befinden sich Soja Schatz, Dana Wlasenko, Lyudmyla

Orlova und Natalja Bazarja im Hungerstreik, um gegen ihre Inhaftierung

im Abschiebegefängnis zu protestieren. Soja Schatz hungert nun schon

seit 46 Tagen. Anastasia Poljakow wurde bereits am 22. März aufgrund

eines Haftprüfungstermines entlassen. Die Richterin hatte die

Inhaftierung als unverhältnismäßig angesehen und eine sofortige

Entlassung angeordnet.

Der gesundheitliche Zustand der verbliebenen vier Frauen ist sehr

schlecht. Unterstützerinnen und Unterstützer der Antirassistischen

Initiative Berlin berichten davon, dass sie unter Kreislaufstörungen bis

hin zur Ohnmacht leiden, Krämpfe in Armen und Beinen haben und insgesamt

sehr schwach sind. Offensichtlich sind auch die Bediensteten der

Abschiebehaftanstalt um das Leben der Frauen besorgt, da sie in der

Nacht alle zwei Stunden nach den Frauen sehen und kontrollieren, ob

diese auf Ansprache und Berührung noch reagieren.

Es ist ein Skandal, dass die Verantwortlichen sogar das Leben der Frauen

aufs Spiel setzen, um ihren Abschiebewillen durchzusetzen. Noch absurder

ist dieses Vorgehen, da die Frauen derzeit ohnehin nicht abgeschoben

werden können.

Wir fordern den Innensenator der Stadt Berlin, Eckehard Werthebach, auf,

das Leben und die Gesundheit der Frauen zu achten und sie aus der Haft

zu entlassen!

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