ins Krankenhaus eingeliefert.
17-jähriger Siergiej A. hungert weiter
Aufgrund seiner schweren klinischen Symptome ist gestern der 22 Jahre alte Russe David Alekseenko aus dem Abschiebegefängnis Eisenhüttenstadt ins Kreiskrankenhaus Beeskow gebracht worden. Nach Auskunft der Wachbeamten im Abschiebegefängnis ist er damit auch aus der Haft entlassen.Mit dem 38 Tage dauernden Hungerstreik hatte er gegen seine Inhaftierung protestiert. Bereits in Berlin hatte er sechs Monate in Abschiebehaft gesessen, bis die Behörden ihn freiließen, weil es ihnen nicht gelang, ihn abzuschieben. Im Land Brandenburg erneut festgenommen, saß er wieder in Abschiebehaft - diesmal in Eisenhüttenstadt.
Die Verantwortlichen im Abschiebegefängnis beschritten perfide Wege, um den Willen von Herrn Alekseenko zu brechen und ihn von der Fortführung seines Hungerstreiks abzubringen. Er wurde zweimal - jeweils für mehrere Tage - in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie des Klinikums Frankfurt (Oder) eingeliefert - ohne daß es dafür jemals eine Indikation gab. Seit letzten Freitag wurde er im Abschiebegefängnis in Einzelhaft gehalten und war damit von anderen Gefangenen isoliert.
Verschärfte Haftbedingungen für Siergiej A.
Seit heute morgen wurden seine Haftbedingungen deutlich verschärft. Siergiej wurde in die Einzelzelle gesperrt, in der einen Tag vorher noch David Alekseenko gesessen hatte. Damit ist der 17-Jährige von den anderen Gefangenen der Etage und der Abteilung isoliert. Sie können sich nur schreiend durch die geschlossene Zellentür verständigen.
Wir erinnern daran, daß Siergiej A. bereits ein Jahr lang (!) im Abschiebegefängnis Berlin-Köpenick gesessen hatte. Als diese lange Haft begann war er 14 (!!!) Jahre alt. Er wurde dann entlassen, weil eine Abschiebung für die deutschen Behörden nicht möglich war. In Brandenburg erneut festgenommen sitzt er seit April diesen Jahres wieder im Gefängnis.
Ebenso wie David Alekseenko
kann auch Siergiej A. nur mit dem Mittel des Hungerstreiks, d.h. unter
Einsatz seiner Gesundheit auf dieses ignorante und menschenverachtende
Verhalten deutscher Behörden aufmerksam machen.